Zu viel
Zu schnell
Zu plötzlich
Ein Trauma – nach der Definition von Peter Levine- ist, wenn ein Ereignis zu schnell, zu viel und zu plötzlich passiert. Wir können uns nicht schnell genug orientieren, unser Gehirn ist meit der Situation überfordert und reagiert mit Starre oder Panik.
Trauma ist jedoch nicht das alte Ereignis, sondern die Reaktionsmuster im Hier und Jetzt, die jederzeit wieder ausgelöst werden, wenn wir mit Erinnerungen (Bilder, Gerüche, Geräusche….) konfrontiert werden. Die damals erfolgte Reaktionskette spielt sich immer wieder ab. Oft wissen wir gar nicht, was gerade die Reaktion ausgelöst hat, da sie für uns jm Unterbewusstsein gespeichert ist.
Ein Beispiel: Bei einem Verkehrsunfall ist es ein plötzlich auftretendes Ereignis, das innerhalb von Sekunden alles im Leben verändern kann. Dem Betroffenen bleibt meist nur der Moment des „Kanlls“ im Bewusstsein. Das Geschehen selbst ist jedoch eine Reihe von Ereignissen vor, während und nach dem Aufprall. Trauma Auflösung kann somit am ehesten erfolgen, wenn wir das Erleben des Traumas in seine einzelnen Momente aufgliedern (titrieren), das Geschehen verlangsamen, Zeit zum Orientieren in der Situation finden und uns Vergewissern, was in der Situation geholfen hat oder was geholfen hätte. Allein diese veränderte Wahrnehmung hilft, das Reaktionsmuster zu verändern, anders mit dem Erlebten umzugehen.
In der Konfrontations- und Verhaltenstherapie wird darin angesetzt, mit der Traumareaktion besser umgehen zu lernen, das Erlebte anzunehmen, zu erkennen, dass jetzt keine Gefahr mehr droht. In der Konfrontation kommt es häufig zu Retraumatisierung, welche dann in eine Traumaspirale kommen kann. Häufig berichten mir Patienten, dass sie in einzelnen Situationen deutlich besser zurechtkommen, jedoch immer wieder die alten Themen sie einholen „wie oft muss ich das denn noch durchlaufen??“ ist ein sehr häufiger Satz von meinen Patienten*. *(die nicht traumatherapeutisch von mir, sondern klassisch von anderen Therapeuten begleitet sind!!)
Mit der Methode des Somatic Experience nach Peter Levine wird durch Aufspaltung, Verlangsamung und Neuorientierung dem Körper geholfen, alte Reaktionsketten aufzulösen, neu zu verknüpfen und dadurch neue, positive Reaktionsketten im Hier und Jetzt zu verankern.